Heide Weidele

Stillsitzen im Kreisel

Installation

Heide Weidele begann ihre künstlerische Laufbahn als Malerin, und so verwundert es kaum, dass Farbe eine wichtige Rolle in ihrem Schaffen spielt. Jedoch wandert die Farbe in den Werken der Künstlerin - im Gegensatz zur traditionellen Malerei - in den plastischen Raum und auf einen ungewöhnlichen Träger: Kunststoff.

Jenseits des gängigen Narrativs, das Kunststoffmaterialien in der Kunst ausschließlich als Medium für kritische Reflexion über deren Rolle in unserer Gesellschaft und Umwelt betrachtet - etwa Themen wie Konsum, Umweltverschmutzung und Nachhaltigkeit - setzt Heide Weideles Werk zunächst andere, d.h. visuelle Schwerpunkte. Die Assemblagen aus Alltagsmaterial wie Waschmittelflaschen, Kanistern oder Schläuchen, erschaffen farbige Bildwelten, die bisweilen landschaftliche, dann wieder figurative oder an Maschinen erinnernde Formen aufweisen. Die oftmals in die Assemblagen integrierten Lichteffekte durch Spots oder Leuchtstoffröhren verstärken den malerischen und farbigen Aspekt der Werke.

In ihrer Ausstellung bei Heussenstamm zeigt Heide Weidele großformatige Arbeiten, die für sie eine besondere Bedeutung besitzen. Obwohl die Arbeiten einem stetigen Wandel unterworfen sind und bereits fertige als Fundus für neue dienen, gibt es immer wiederkehrende Elemente wie etwa die Palettenkiste, die Leuchtstoffröhre oder der Reifen. Elemente, die biografische Bezüge besitzen, aber auch gesellschaftliche.

Künstleringespräch am Samstag, 16. März 2024, 16 Uhr

Über die Künstlerin

Heide Weidele, geboren 1944, absolvierte ihr Studium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach sowie an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Frankfurt am Main. Durch zahlreiche Lehraufträge und Gastprofessuren, einschließlich an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, vermittelte sie ihr Wissen und ihre künstlerische Erfahrung. Ihr Werk wurde in einer Vielzahl von Einzel- und Gruppenausstellungen deutschlandweit und international präsentiert.