Die Installation von Filippa Pettersson besteht aus handgefertigten Keramiken, die zunächst an Gefäße oder organische Strukturen denken lassen.  Bei näherem Hinsehen aber erhalten die Keramiken aber auch einen figürlichen Charakter. Tastet man sich an die figurativen Formen heran, entdeckt man bisweilen Höhlungen, in denen keine Perlen, sondern Medienzubehör wie z.B. Kopfhörer liegen oder man nimmt Geräusche aus dem Inneren wahr. Damit entbergen sie verborgene Geschichten, verweisen auf die Beziehung von Innerem und Äußerem, um die das künstlerische Interesse von Filippa Pettersson seit jeher kreist. So lässt sich schlussendlich eine Typologie von unterschiedlichen Charakteren in den Figuren erkennen, die die Künstlerin während ihrer Beobachtungen in der Straßenbahn zu ihrer Werkreihe "Passengers" inspiriert haben.

Spannungsreich nicht nur das Gegenüber der handgemachten, bisweilen blessierten Keramikoberflächen und dem glatten industriellen Medienzubehör, sondern auch die den Werken implizite Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Medientechnik. Diese Frage, die seit Beginn der Massenmedien im 20. Jahrhundert immer wieder gestellt wurde, gewinnt im digitalen Zeitalter an Fahrt.

Insofern sind die Skulpturen von Filippa Pettersson nicht nur Körper im Raum, sondern auch eine Folie, auf der das Verhältnis zwischen technologischen Fortschritten und unserer eigenen Körperlichkeit reflektiert wird. Sie veranschaulichen in beeindruckender Weise unsere gespaltene Beziehung zu den neuesten technologischen Entwicklungen und ihre unmittelbare Verschmelzung mit unserem Körper. Technologien, die nicht nur unsere Kommunikation verändern, sondern, wie Handy und Kopfhörer, zum festen Repertoire einer Fahrt mit der Straßenbahn gehören. Unsere Haltung verändern. Vielleicht auch die innere.

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Kulturamt Frankfurt am Main