Die Ausstellung „PALIMSESTE“ des Video- und Multimediakünstlers Jonas Englert nimmt die Kategorie der Geschichtsschreibung kritisch in den Blick und setzt sich mit ihrer Subjektivität auseinander. Wie werden historische Ereignisse erinnert und weitergegeben? Welche Rolle spielendabei die visuellen Zeugnisse, die das Gestische und Mimische eines Ereignisses dokumentarisch festhalten und gleichzeitig in bestimmtem Licht erscheinen lassen? Gibt es eine objektive Geschichtsschreibung oder handelt es sich dabei um ein nicht realisierbares Wunschdenken? Dieser aktuellen wie brisanten Frage,wie die Diskussion etwa um das Humboldtforum oder um die Wissensplattform Wikipedia zeigt, widmen sich die Arbeiten von Jonas Englert.
Neben der bereits aus dem Jahr 2015/2019 stammenden Arbeit „This is not a Greek Story“, die den subjektiven Blick auf die Geschichte und die Globalisierung Griechenlands lediglich aus der Perspektive eines Individuums zeigt, werden im Rahmen der Ausstellung in der Heussenstamm-Stiftung zwei weitere, u.a. durch Hessische Kulturstiftung unterstützte neue Arbeiten des Künstlers gezeigt, die im Wesentlichen die Ikonografie der politischen Begegnungen untersuchen und diese in Bezug zur antiken und christlichen Bildmotivik stellen.