Ausstellung

7.9. - 8.10.2022

Sara Nabil

Life without Shadow

Die Arbeiten von Sara Nabil sind immer politisch und kaum von der Geschichte ihren Geburtslandes Afghanistan und ihrer persönlichen Biografie zu trennen. Von den Taliban für ihre politische Kunst und aktives Einsetzen für Rechte von Frauen und Mädchen in ihrem Heimatland verfolgt, sieht sie sich gezwungen Afghanistan im Jahr 2015 zu verlassen. Die eigene Fluchterfahrung und die permanente Ausweitung von frauenfeindlichen Politik in Afghanistan, die nicht zuletzt durch erneute Machtübernahme der Taliban im August 2021 zu radikalen Einschränkung von Frauenrechten im Land führte, waren und bleiben weiterhin die zentralen Themen in Sara Nabils künstlerischem Schaffen.

In ihrer eigens für die Ausstellung „Life without Shadow“ konzipierten Rauminstallation verbindet die Künstlerin und Menschenrechtsaktivistin Themen von Flucht und Identitätsfindung - die nicht selten mit einer Identitätskrise beginnt.

Eine Flucht bedeutet nicht nur einen Abschied von der eigenen Heimat. Sie ist unter anderem eine Trennung von Freunden und Verwandten, eine Konfrontation mit einer anderen Sprache und Kultur und nicht zuletzt das Gefühl des Fremdseins. Ein Aufbruch, ohne einer Möglichkeit die Vergangenheit loszulassen und sich auf die Zukunft und Neuanfang einzustellen. Ein Zustand des Dazwischenseins, geknüpft an ein Gefühl weder hier noch dort zuhause zu sein.

Sara Nabils „Life without Schadow“ zeichnet das Bild eines Menschen nach der Flucht – fragil und hin und her gerissen zwischen den Welten und Kulturen, zwischen Heimat und neuem Lebensort, verloren, kaum in seiner Persönlichkeit sichtbar und schattenlos.

Über die Künstlerin:

Sara Nabil wurde 1994 in der afghanischen Hauptstadt Kabul geboren. Bereits als Jugendliche begann sie sich mit moderner Kunst am Center for Contemporary Arts Afghanistan (CCAA) zu beschäftigen. 2008 nahm sie an einer Gruppenausstellung „Make Art. Not War“ teil, die auch in Deutschland gezeigt wurde. Anschließend studierte sie ab 2013 Politikwissenschaften an der Karwan University in Kabul. Im Februar 2015 nutzte sie eine Einladung zu einer Studierendenkonferenz in den Niederlanden, um in Deutschland um politisches Asyl zu bitten. Seit 2016 studiert sie Kunst an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. 2016 nahm Sara Nabil an der Gruppenausstellung Curriculum Vitae (C.V.) – Intellektuelle Freihandelszone im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden teil. 2017 wurde eine Arbeit der Künstlerin von der Artothek des Deutschen Bundestages angekauft. Sara Nabil lebt und arbeitet in Frankfurt am Main

Eröffnung: Dienstag, 6. 9. 2022, 19 – 21 Uhr

Begleitende Veranstaltungen:

  • Öffentliche Führung: Donnerstag, 29. 9. 2022, 17 Uhr

  • Podiumsdiskussion: Missing Afghanistan – Zur Situation von Frauen in Afghanistan: Mittwoch, 5.10.2022, 19 Uhr in der Evangelischen Akademie Frankfurt.

  • Ausstellungsbesuch von Frauen mit und ohne Fluchterfahrung anlässlich der Interkulturellen Woche Donnerstag, 6.10.2022, 16 Uhr. Anmeldung bis 4.10. auf www.eva-frauenzentrum.de

  • Öffentliche Führung: Samstag, 8.10.2022, 16 Uhr

In Kooperation mit dem Arbeitskreis Gender der Evangelischen Akademie Frankfurt, der Bundeszentrale für politische Bildung, EVA- Evangelisches Frauenbegegnungszentrum und der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen

Ausstellung und Veranstaltungen werden vom Frauenreferat der Stadt Frankfurt unterstützt. Das Projekt ist Teil der „Tage des Exils“ – eine Initiative der Körber-Stiftung in Kooperation mit dem Deutschen Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek – und der 11. Ausgabe des Festivals „Politik im Freien Theater“, die unter dem Motto „Macht“ stattfindet (29.9.-8.10.2022)




Heussenstamm. Raum für Kunst und Stadt; Braubachstr. 34, 60311 Frankfurt
Öffnungszeiten: Mi. - Sa. 14 - 18 Uhr
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