„Wir vermissen euch!“ rückt die Schulen in den Fokus der Aufmerksamkeit. Das Projekt entwickelte sich zu einer fotografischen Langzeit-Studie, wie sie nur eine Krise hervorbringen kann. Jetzt präsentiert der Fotograf Günther Bauer gemeinsam mit den sechs beteiligten Schulen das Ergebnis eines über zwölf Monate dauernden Prozesses, in dem er mit der Kamera den Neustart nach dem Lockdown im Frühjahr 2020 begleitete. Auf großen begehbaren Kuben wird die zentrale Ausstellung auf dem Frankfurter Rathenauplatz eine Auswahl der fotografischen Arbeiten präsentieren. Zeitgleich sind weitere Fotografien an Außenwänden und eigens gebauten Stellwänden auf den Schulhöfen der sechs Schulen zubesichtigen.

Ohne eine genaue Vorstellung, was ihn erwartet, angetrieben von der intuitiven Notwendigkeit, eine historisch einmalige Situation festzuhalten, begann der Fotograf Günther Bauer zunächst in der Anne-Frank-Schule Szenen des Schulalltags einzufangen. Bald weitete sich das Projekt auf andere Schulen in verschiedenen Stadtteilen aus, mit dem Anliegen möglichst unterschiedliche Schulformen und soziale Realitäten einzubinden. Am Ende sind sechs serielle Schulporträts entstanden, die Eigenheiten aber auch Gemeinsamkeiten der Schulen in ihrem Umgang mit der Pandemie beleuchten.

Die Bilder zeigen die Suche nach einer neuen Normalität bei gleichzeitiger Einhaltung aller notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. Dabei sind Bauers Fotografien mehr als eine reine Dokumentation des Schulalltags. Sie gewähren Blicke hinter die Kulissen. Mit großem Feingefühl und unaufgeregtem Blick entstanden atmosphärisch dichte Eindrücke von der komplexen Lebensrealität an Schulen. So erhalten Außenstehende einen authentischen Einblick in einen Mikrokosmos, der in der öffentlichen Wahrnehmung oft nur verzerrt dargestellt wird.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation, bestehend aus einem Projektmagazin und sechs individuellen Schulmagazinen, die neben den Fotografien von Günther Bauer die Perspektive der Schülerinnen und Schüler einbinden. Angeregt vom Engagement des Fotografen in den Schulen haben Lehrende den Schülerinnen und Schülern Raum gegeben, ihre Eindrücke von der Ausnahmesituation zu reflektieren und in Texten oder Bildern zu verarbeiten. Die eindringliche Innenschau der Schülerinnen und Schüler tritt in einen spannungsreichen Dialog mit dem Blick von außen. Neben der Rückschau auf ein schwieriges Jahr, zeugen die Bilder und Beiträge vor allem von der Resilienzder Schulen und ihrer Schülerinnen und Schüler. Sie öffnen den Blick in die Zukunft und lehren uns, die Ungewissheit als Chance für Veränderung zubegreifen.

Beteiligte Schulen

Anne-Frank-Realschule, Dornbusch

Holzhausen-Grundschule, Westend

Adorno-Gymnasium, Westend

Helmholtz-Gymnasium, Ostend

Paul-Hindemith-Schule IGS, Gallus

August-Gräser-Grundschule, Schwanheim