Über die Heussenstamm-Stiftung

Die Geschichte der Heussenstamm-Stiftung beginnt im Jahr 1912. Der Kommunalpolitiker Dr. jur. Carl Jacob Moritz Heussenstamm, früherer Bürgermeister von Frankfurt, verfügt in seinem Testament, dass die Stiftung seines Namens sich für „Künstler und geistige Arbeiter sowie verschämte Arme“ einsetzen soll. Diese Aufgabe prägt seither unser Profil. Die Heussenstamm-Stiftung agiert dort, wo Kunst, Stadt und Soziales aufeinandertreffen. Ihr heutiger Sitz befindet sich in der Frankfurter Braubachstraße 34.

Das Essen als soziales Ereignis spielt in der Arbeit der Stiftung seit jeher eine wichtige Rolle. In der Weimarer Republik versorgte die „Künstlerküche“ Not leidende Kreative mit Mahlzeiten; bis in die 1990er-Jahre vergab die Stiftung Essensgutscheine an Städelschüler*innen. Seit der Umgestaltung unserer Räumlichkeiten im Frühjahr 2020 sind Tisch und Küche auch als räumliche Elemente wieder stärker präsent. Zugleich lässt ein neues Stammtisch-Veranstaltungsformat mit Politiker*innen, Sozialarbeiter*innen, Architekt*innen, Autor*innen, Künstler*innen die alte Tradition des gemeinsamen Essens wieder aufleben.

Daneben konzentriert sich unsere Arbeit darauf, Künstler*innen aus der Rhein-Main-Region zu fördern. Es gilt, den Begriff des Regionalen aufwerten, dem im globalisierten 21. Jahrhundert oft ein merkwürdig negatives Image anhaftet. Das Rhein-Main-Gebiet verfügt über drei renommierte Akademien für bildende Künstler*innen; es bringt Kulturschaffende hervor, die international gefragt sind. Unser Anliegen ist, dass diese Personen dort, wo sie leben und arbeiten, anerkannt und unterstützt werden – mit Ausstellungen, Sichtbarkeit in Veranstaltungen, Vernetzung innerhalb ihrer Community sowie Kontakten zu kommunalen Entscheidungsträgern.

Alle Ausstellungen und Veranstaltungen, die die Heussenstamm-Stiftung initiiert, haben das Ziel, Debatten zu sozialen und kulturpolitischen Fragen anzustoßen: In welcher Stadt wollen wir leben? Wie gestalten wir interkulturelles Zusammenleben? Welchen Anteil haben Kreative an der Entwicklung des Urbanen? Wie können soziale Arbeit, künstlerische Arbeit und Stadtplanung so verwoben werden, dass sie den Einzelnen und die Einzelne stärken?